Safer Sex 3.0

Lange Zeit galt das Kondom als einzige sichere Verhütungsmethode um sich vor einer Ansteckung mit dem HI(V)-Virus zu schützen. In den vergangenen Jahren kamen jedoch weitere Methoden hinzu, mit der man sich schützen kann: Die sogenannte PrEP (Prä-Exposition-Prophylaxe) und TasP (Treatment as Prevention) – Schutz durch Therapie.

Schutz durch Kondome

Richtig angewendet schütz Dich das Kondom vor einer HIV-Übertragung! Weiter vermindert es auch das Risiko sich mit anderen Geschlechtskrankheiten wie z.B. Tripper oder Syphilis anzustecken. Das Kondom zählt zu der wohl bekanntesten Safer-Sex-Methode überhaupt. 

  • Achte darauf, dass das Haltbarkeitsdatum nicht abgelaufen ist
  • Prüfe ob die Verpackung unbeschädigt ist
  • Achte darauf, Kondome vor Hitze (z.B. Sonneneinstrahlung) und Druck zu schützen
  • Benutze bei jedem Sexpartner ein neues Kondom
  • Geeignetes und ausreichend Gleitgel verwenden – wasserlöslich oder auf Silikonbasis. Andere „Haushaltsgleitgele“ wie Vaseline, Massageöle, Backfett (Stichwort: Crisco) beschädigen das Kondom und sind daher nicht für einen Schutz geeignet.
  • Bei längerem und/oder heftigeren Sex zwischendurch das Kondom wechseln
  • Richtige Reihenfolge einhalten: Erst Gummi über den steifen Penis streifen und dann das Gleitgel auf dem Kondom verteilen. 
  • Fertig mit dem Sex? Penis rausziehen, solange er noch steif ist und dabei das Kondom festhalten.

Schutz durch PrEP

PrEP steht für Prä-Expositions-Prophylaxe und dient als Vorsorge zum Schutz vor einer HIV-Infektion. Die PrEP samt den erforderlichen Begleituntersuchungen wird seit Herbst 2019 bei Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Zum Einsatz bei der PrEP kommen Medikamente die aus der HIV-Behandlung bekannt sind: Tenfovir und Emtricitabin. Diese verhindern, dass sich HIV-Viren im Körper vermehren können. Dringt das HIV-Virus bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit einem HIV-positiven in den Körper ein bzw. in die Zelle ein, kann sich das HIV-Virus nicht vermehren – eine Infektion mit HIV wird somit verhindert.

Schutz durch Therapie (TasP)

Schutz durch Therapie, auch in der Kurzform „TasP“ (Treatment as Prevention) bekannt, schützt einen negativen Sexpartner vor der Infektion mit dem HIV-Virus beim Sex mit einem HIV-positiven.

Voraussetzung für diese Safer-Sex-Methode ist, dass der HIV-positive Partner regelmäßig die Medikamente einnimmt und die Therapie als wirksam nachgewiesen wurde. Zu diesem Zwecke finden alle drei Monate ärztliche Kontrollen statt um zu testen, ob die Therapie angeschlagen hat und wirkt und man unter der Nachweisgrenze ist. 

Unter der Nachweisgrenze heißt: Das HI-Virus ist im Blut des Infizierten nicht mehr nachweisbar. Ist dies der Fall, kann ein HIV-positiver mit einem HIV-negativem Menschen ungeschützten Geschlechtsverkehr haben, ohne diesen anzustecken. 

Weltweit ist kein einziger Fall bekannt, bei dem es unter Einhaltung der oben genannten Bedingung zu einer HIV-Übertragung kam.

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