COMING OUT – Kampagne will queere Menschen unterstützen

Für viele queere Menschen ist das eigene Comingout ein wichtiger Schritt, der oft das eigene Leben maßgeblich prägt. Oft ist es ein herausfordernder Weg, auf den sich queere Menschen beim innernen und beim äußeren Comingout begeben. 

So war es auch für Danilo und Lizzy – zwei queere Personen, deren Comingout-Geschichte die Besucher_innen von MeinComingOut.de kennenlernen. So berichtet Danilo bei COMING OUT wie er trotz Herzrasen und Verunsicherung den Mut fand, auszusprechen, was er schon länger wusste: Dass er auf Jungs steht. Lizzy wurde bei ihrem Comingout als trans* Frau sehr von ihrer Schwester und ihrer Mutter  unterstützt. Bei COMING OUT berichtet Lizzy zum Beispiel auch, wie es war, sich dann auch auf Instagram zu outen. Wie Danilos beste Freund*innen oder auch seine Oma reagierten, das und vieles mehr ist Teil von Danilos mutmachender Story. 

Bevor sich Danilo als schwul geoutet hat, musste er Verunsicherung und Herzrasen überwinden. Foto: DAH

Nicht nur Lizzy und Danilo erzählen ihre spannenden Geschichten auf MeinComingOut.de, der zentralen Website der Kampagne. In kurzen Videos erzählen auch Marina, Philipp, Jonah und andere, wie sie ihr Comingout als lesbisch, schwul oder trans* erlebt und welche Wünsche sie heute haben. Auch wenn einige mal negative Erfahrungen gemacht haben, so steht doch jede Geschichte für ein erfolgreiches Comingout. Damit will die Kampagne queeren Personen Mut machen. 

Auch wer aktuelle und verlässliche Infos sucht, wird bei COMING OUT fündig: Die Website bietet weiterführende Links zu Hilfe und Beratung, Hintergrundinfos und vieles mehr. Praktisch: Angebote, wie Jugendgruppen vor Ort und Schulaufklärungsprojekte sind auf einer Onlinekarte verzeichnet. Das und noch einiges mehr gibt es auf MeinComingOut.de zu entdecken.

„Ich bin eine junge Frau, nichts anderes“, sagt Lizzy selbstbewusst. Von ihrem Coming Out als trans* Frau erzählt Lizzy auf MeinComingOut.de - Foto: DAH
Bei COMING OUT erzählen verschiedene schwule, lesbische und trans* Personen ihre Coming-Out-Geschichte. Foto: DAH

Außerdem richtet sich COMING OUT auch an Unterstützer_innen wie Lehrkräfte, Eltern oder Freund_innen. So berichten eine Mutter, eine Lehrerin und ein Aktivist eines Schulaufklärungsprojekts, worauf es aus ihrer Sicht ankommt, um queere Menschen beim Comingout zu unterstützen. Denn das wird an vielen Comingout-Geschichten deutlich: Unterstützung aus dem eigenen Umfeld ist enorm wichtig für ein erfolgreiches Comingout.

In die Planung von COMING OUT sind auch wichtige Erkenntnisse der Sozialwissenschaft eingeflossen. So hat zum Beispiel die große Studie des Deutschen Jugend Instituts  „Coming-out – und dann…?!“ schon vor ein paar Jahren deutlich gezeigt, dass es vor und während des Comingouts einen hohen Bedarf an vertrauenswürdigen Informationen gibt. Ebenso ist bekannt, dass ein Comingout queere Menschen oft vor große Herausforderungen stellt. Für viele ist es ein Prozess, der ein Leben lang andauert. (Vgl. Krell/Oldemeier 2015)

Die Oma von Danilo stärkte Ihrem Enkel beim Coming Out den Rücken. Foto: DAH

Diesen Prozess positiv zu gestalten, dabei will die Kampagne COMING OUT unterstützen.

Hinter der Kampagne steht die Deutsche Aidshilfe mit ihrer Präventionskampagne ICH WEISS WAS ICH TU (www.iwwit.de), die mit COMING OUT bewusst den Ansatz gewählt hat, verschiedene queere Menschen und ihre Geschichten einzubeziehen – und damit mehr als schwule Männer anzusprechen.