Risiko oder nicht?
Oft tauchen Fragen auf, ob in einer gewisse Situation eine Ansteckung mit HIV möglich gewesen wäre. Wichtig zu wissen ist, dass das HI-Virus zu einem der schwer übertragbaren Krankheitserregern gehört. Somit ist eine Ansteckung im Alltag ausgeschlossen.
HIV ist nicht ansteckend…
- bei gemeinsamer Benutzung von Toiletten
- bei gemeinsamer Benutzung von Handtüchern oder Bettwäsche
- beim Küssen
- beim Umarmen, Hände geben (“Händedruck”)
- wenn man angehustet wird, auch nicht beim anniesen.
- wenn man von Insekten gestochen wird
- bei gemeinsamer Nutzung von Tellern, Besteck, Gläsern
- wenn man mit HIV-Positiven Menschen zusammenlebt /-wohnt
- wenn man mit HIV-Positiven Menschen zusammenarbeitet
- wenn man mit einem HIV-Positiven Menschen Sex hat, der in Therapie und unter der Nachweisgrenze ist
- beim tätowieren, piercen, kosmetischen Behandlungen – sofern die Hygienevorschriften eingehalten werden
- wenn man Erste-Hilfe leistet – auch hier: sofern die Hygienevorschriften eingehalten werden (Handschuhe, Beatmungsmaske)
…und beim Oralverkehr (blasen, lecken, lutschen) ?
Die Mundschleimhaut des Menschen ist sehr stabil – das heißt selbst bei Sperma oder Vaginalflüssigkeit im Mund ist eine Infektion mit dem HI-Virus praktisch nahezu ausgeschlossen. Weiter verdünnt der Speichel die virushaltigen Flüssigkeiten. Weltweit sind nur einzelne Fälle dokumentiert, in denen es zu einer Ansteckung durch Oralverkehr gekommen ist. Für denjenigen, der geblasen wird, besteht kein HIV-Risiko!
Auch wenn der sogenannte Lusttropfen eine geringe Menge des HI-Virus enthält, so ist die Menge zu gering, um sich beim Oralverkehr mit HIV zu anzustecken.
Kommt es beim blasen dennoch zu einer Ejakulation in den Mund, empfiehlt es sich, dass Sperma einfach auszuspucken und mit etwas Flüssigkeit nachzuspülen. Das vorhandene sehr geringe Risiko kann dadurch noch weiter gesenkt werden. Auch in dem Fall, dass das Sperma geschluckt wird, ist das Risiko als sehr gering anzusehen: Einfach etwas Flüssigkeit trinken, sodass das Sperma in den Magen gelangt. Sowohl der Magen, als auch die Speiseröhre gelten als äußerst robust, sodass eine Infektionswahrscheinlichkeit sehr gering ist.
Wann besteht ein Infektionsrisiko
- bei ungeschütztem Anal- oder Vaginalsex
Sperma, Menstruationsblut und Vaginalsekret enthalten sehr viele Viren, wenn die HIV-Infektion nicht behandelt wird.
Bedingt dadurch, dass die Schleimhäute in der Vagina bzw. am Gebärmutterhals, sowie im Enddarm sehr empfindlich sind, können dieses das HI-Virus leicht aufnehmen.Auch gelten die Innenseite der Vorhaut, als auch die Harnröhre als Eintrittspforten für HIV. In der Darm- und Vaginalschleimhaut können viele Viren enthalten sein, sodass es beim Anal- und Vaginalverkehr auch ein Risiko für die aktive Person gibt! - unbehandelte Geschlechtskrankheiten (STI) erhöhen das Risiko zusätzlich
(bedingt durch entzündete Schleimhäute kann das Virus leichter eindringen) - Drogenkonsumenten
Bei gemeinsamer Nutzung von Spritzen und Nadeln. Zusätzlich besteht auch noch das Risiko einer Hepatitis C Infektion - Schwangere Frauen mit unbehandelter HIV-Infektion
(Werdene) Mütter können Ihr Kind anstecken, sofern die HIV-Infektion nicht behandelt wird. Die Übertragung ist hier über die Muttermilch, bei der Geburt oder beim Stillen möglich.